Description
Eugen Kunz
Alte Erzählungen – neu entdeckt
Sturmzeiten
Ja, Sturmzeiten im wahrsten Sinne des Wortes sind sie, diese Jahre des unseligen Dreißigjährigen Krieges. Wieviel Leid bringen sie über so manches Dorf, manche Familie – ihre Wellen schlagen sogar bis hinauf zu den einsam gelegenen Nordfriesischen Inseln. Zu dieser Not kommen die schrecklichen Folgen der Flutkatastrophe des Jahres 1634, bei der allein auf Nordstrand und den umliegenden kleinen Halligen über achttausend Menschen in den Fluten umkommen. Auch die Familie Steffens trauert um ihren Dietmar… Sein jüngerer Bruder Tete möchte nicht als Bauer auf dem Hof bleiben – ihn lockt das Soldatenleben!
Wer nur den lieben Gott läßt walten
Dieses Lied wurde gedichtet von Georg Neumark im Dreißigjährigen Krieg in Stunden größter Not und bitterster Armut. Es ist ein schönes Beispiel für die im Herzen eines Gläubigen heranreifende für Gott so köstliche „friedsame Frucht der Gerechtigkeit“. In der Schule Gottes sein, unter seiner Zucht stehen, keinen Ausweg sehen und ihm doch Vertrauen, Ihn rechtfertigen in seinem Tun – was vermöchte ihn mehr zu verherrlichen?
Der Findling des Fenlandes
Das einstige «Fenland», eine viele tausend Quadratkilometer grosse grundlose Sumpf- und Moorlandschaft in Süd-Ost-England – vor allem im Flussgebiet der Ouse – wird unter der Leitung des Holländers Cornelius Vermuyden zu siedlungsfreundlichem, fruchtbarem Ackerland. Weil sich unter den fleissigen Händen der Holländer die Landschaft und damit die Lebensbedingungen für die alteingesessene Bevölkerung von Grund auf ändert, bleiben Feindseligkeiten zwischen den Fenländern und den «fremdländischen Wühlmäusen» nicht aus. Besonders William Hamerson, schon vorher als der «harte William» bekannt, kann sich durchaus nicht an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Seine Ehe ist kinderlos; aber eine grosse Flutkatastrophe beschert ihm und seiner Frau ein Findelkind…
Die Versuchung
Karl Werni muss nachdem sein Vater so früh gestorben ist, als seine Zukunftsträume begraben. So steht er nun der kränkelnden Mutter bei und hilft in der nahen Stadt als Anlernling den Lebensunterhalt der Familie mitverdienen, da ja auch noch meherere jüngere Geschwister zu versorgen sind. Leicht fällt es ihm nicht, seine liebsten Wünsche aufzugeben. Da bietet sich eines Nachts ganz unerwartet die Möglichkeit, Geld zu bekommen, viel Geld!